Sonntag, 7. Dezember 2014

Please hold the line!

Während ich so in der Warteschleife der Servicehotline hing, sinnierte ich so über das Leben. Stets begleitet von der freundlichen Frauenstimme und dem: Please hold the line!

Kennen Sie so Vorabendserien gepflastert mit Tragödien, Intrigen und Dramen? Hab ich zu meiner Jugendzeit sehr geliebt. Was mich aber immer am meisten fasziniert hat, war die Art, wie sich in der Sendung verabredet wurde. "Hast du Lust heute Abend weg zu gehen?" "Ja, super Idee!" "Fein, dann sehen wir uns später!" Keine Uhrzeit, kein Ort. Und hat jedes mal geklappt. Erstaunlich.
Jetzt kann man natürlich sagen, die kennen schließlich das Drehbuch, die wissen, wann sie wo sein müssen, aber wie sieht´s denn im echten Leben aus?

Ich stelle fest: Nicht viel anders.

Ich erinnere noch Zeiten ohne Handy, als man peinlichst genau den Treffpunkt verabredete und die Uhrzeit festlegte, weil man, einmal aus der Tür, keine Moeglichkeit zur Korrektur, Nachfrage oder Kursänderung mehr hatte. Man legte sich fest und dann war das so. Punkt, Pfeiler im Boden.

Die Uhrzeit ist heutzutage noch immer hilfreich, aber den achtsam gewählten Ort, mit Rückversicherung, dass man auch den gleichen meinte, braucht es heut nicht mehr. Da ertappe ich mich dann selber, dass ich mich für 16 Uhr auf dem Tibarg verabrede. Um dann vor Ort festzustellen: Verdammte Hacke, der ist groß! Keine Neuigkeit, aber auch kein Bewusstsein mehr dafür, dass etwas mehr Präzision gut getan hätte.

Naja, ein Griff in die Tasche und schnell mal kurz geschlossen. 

Flexibel sind wir dank der Technik. Aber auch noch verbindlich?

Gerade die letzten Wochen hatte ich den Eindruck, keiner mag sich mehr festlegen. Verabredungsversuche enden mit: Ja, meld dich! oder Ich melde mich noch mal! Als wenn wir nicht mehr Herr über unser Leben wären, nicht mehr entscheiden könnten, ob wir etwas tun wollen, oder nicht, oder wann.

Ist es die Angst, womöglich etwas anderes zu verpassen?

Oder ist inzwischen einfach alles so frei, flexibel und flüchtig, dass so ein Pflock in der Erde Angst macht?

Und vor lauter Angst etwas zu verpassen, machen wir womöglich gar nichts.

Ich weiß noch mein erster Besuch auf Ibiza. Ich war voller Aufbruchsstimmung, raus in die Welt, sich frei machen, mein Abenteuer entdecken. Und dann die Frage, ob ich ein online Training für Teilnehmer in Hamburg hosten würde. An 8 Terminen für 10 Leute mein Wohnzimmer, Computer und etwas Wasser zur Verfügung stellen. Und dafür ein grandioses Training umsonst erleben.

Alle Widerstände dieser Welt regten sich in mir. Für 8 Wochen in Hamburg festgenagelt sein, nachdem ich nun gerade meine Freiheit entdeckt hatte? Nö! Ganz klar!

Die Dame, die das organisierte fragte mich dann neugierig: Hast du zufällig ein Problem damit ein Commitment einzugehen?
- Nö, ich will mich nicht nur nicht festnageln lassen!
- Also ja.... Sie lächelte.

Hm, es ratterte in meinem Köpfchen. Das Training hätte ich schon gern mitgemacht, aber das hieß meinem Verständnis nach auf meine Freiheit verzichten zu müssen. Nicht rumreisen zu können. Unflexibel zu sein. Ich hatte das Gefühl, ich muss mich etnscheiden. Zwischen meiner Freiheit und dem Training.

Pustekuchen. Wie gut das man einen Coach hat, der einen dann fragen kann, ob das wirklich die Wahrheit ist. Und ob es nicht auch noch eine dritte Möglichkeit gäbe. Schön, wenn einem dann plötzlich der Horizont so weitet und man über den Tellerrand luschern kann. Und wenn man dann noch einen wilden Hund als Coach hat, der sich durch nichts stoppen lässt und das Unmögliche möglich macht, dann wird halt ALLES möglich.

Und so machte ich das Training, wusste, dass ich die nächsten acht Montage in Hamburg sein musste, aber dazwischen war verdammt viel Zeit durch die Gegend zu touren. Und ich muss sagen, dass Leben wurde unglaublich dynamisch. Ich war wacher, ich musste planen, meine Zeit wurde kostbarer und es war unglaublich intensiv.

Ich war wie so ein Komet, der um die Hamburg-Montage kreiste. Da war mein Anker und gleichzeitig hatte ich freie Fahrt. Ich war in Verbindung mit der Gruppe und gleichzeitig unterstützte ich meinen Partner in der einen Woche im Rheinland, in der nächsten Woche in München. Ich hatte alles! Naja, nicht ganz alles, an einer Veranstaltung konnt ich nicht teilnehmen, aber es war immer noch mehr, als wenn ich mich aus Angst gegen die Verbindlichkeit entschieden hätte. Ich hatte mich verpflichtet und damit gewonnen.

In diesem Sinne: Please hold the line!

Freitag, 7. November 2014

Ausgesprochen hilfreich

Ich hatte gestern Geburtstag. Juhu! Mein Ehrentag! Ja, ich zelebriere den noch immer mit kindlicher Freude. Ich hüpfe aus dem Bett und bin gespannt,was der Tag mir schenkt. Ah, obwohl, gestern hatte ich mir vorgenommen all das zu tun, worauf ich Lust hatte. Und eigentlich hab ich mir nur ganz viel gewünscht.

So kam gleich morgens der Gutschein für ein Stück Kuchen von Ikea. Also nichts wie zu Ikea. Aber vorher natürlich noch hübsch aufgerüscht mit rotem Lippenstift und los.
Ach ja, und ich hatte vorab meinem Mann von dem Gutschein erzählt und er war gerne bereit mir meinen Wunsch, diesen einzuloesen, zu erfüllen.
Es gab also morgens um 11 Uhr lecker schwedische Mandeltorte und Kaffee! Mjammi. Die mussten das Stück Torte extra für mich holen, weil die das Kuchenbüffet noch gar nicht aufgebaut hatten. Aber das war mir ja egal. Ich hatte schließlich Geburtstag! An jedem anderen Tag hätte ich nicht mal nachgefragt.

Das Geschäft durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen, also als nächste Station in das bezaubernde Café ARTig und den Wunsch geäußert, dass wir dort gern einen Verkoestigungsabend mit unserem fantastischen Fleisch machen würden. Die Besitzerin war ganz angetan. So sehr, dass ihr bei der Beschreibung des Menüs das Wasser im Mund... aus dem Mund... naja, wie auch immer... Lecker halt! Am 2. Advent dann also mit vollem Genuss.

Dann ein kurzer Zwischenstopp bei einem Freund in seinem Schmuckladen. Kleiner Kloenschnack beim Käffchen mit den neuesten Entwicklungen und dann die Eingebung. Irgendein Impuls ließ mich aufstehen und an die Vitrine mit der Ringauslage gehen. Dort gab es wirklich alle erdenklichen Ausführungen. So war das wohl bei Pfandleihern. Da gab es, was gebracht wurde.

Und dann entdeckte ich ihn. Den Ring, den ich mir ein paar Tage zuvor in meiner Phantasie zusammen gebastelt hatte.Verrückt. Aber genau so sollte er aussehen. Lang über den Finger gestreckt, Kupfer- oder Bronzefarben, nach dem Vorbild des Ringes einer Freundin.Und der hatte am Ende noch ein kleines Steinchen. Und da war er. Ich hab dann gar nicht weiter nachgedacht und mich nur umgedreht: "Mein Schatz!" frohlockte ich "Da ist mein Ring!" Beide Männer schauten auf. Die Vitrine wurde geoeffnet, der Ring passte und zu einem Suuupersupersonderpreis bekam mein Mann ihn verkauft, um ihn mir zu schenken. Juhu! An jedem anderen Tag wäre ich nicht mal, für einen Blick in die Vitrine, aufgestanden.

Und so ging es weiter. Ich bekam, was ich mir wünschte oder gewünscht hatte. Und was einfach unglaublich hilfreich ist, ist, wenn man seine Wünsche ausspricht. Das ist so wirkungsvoll, wie es simpel ist. Und vielleicht klingt es auch etwas lächerlich, aber ich kann mich an genügend Situationen in meinem Leben erinnern, wo ich auf den begnadeten Gedankenleser gehofft habe. Dieses von Gott vergessen zu erschaffende Überwesen, dass das Leben doch so viel erfüllter machen würde. Auf das, glaube ich, gerade wir Frauen immer noch viel zu viel hoffen und warten. Herzlich Willkommen Enttäuschung!

Aber dafür hat der liebe Gott wahrscheinlich die Sprache entwickelt, um genau diese Barriere zu überwinden. Die direkte Leitung von den ungeahnten Wunschtiefen des einen Kopfes in die aufnehmenden Hoerttiefen des anderen Kopfes. Und was ist es für eine Freude, wenn man bekommt, was man gerade noch gedacht, und dann ausgesprochen hat. Ploetzlich ist es da. Man hat es geschafft. Oder geschaffen. Geschoepft? Ja! Ja! Ja! Auf in die spirituelle Welt. Von mir selbst immer wieder mit stirnrunzeln bemerkt, aber so wahr. Ich bin nur froh, dass es alles Physik ist, weil damit kann ich etwas anfangen. Wir sind die Schaffer unseres Lebens. Mit unseren kleinen und großen Wünschen, die wir hegen und pflegen und schließlich mit Worten in die Welt bringen.

Hm... Ich bin nicht so Bibel fest, aber steht nicht schon dort geschrieben: "Am Anfang war das Wort."?

Heidewitzka, was sind wir beschenkt in diesem Leben!

Ich hab beschlossen, ich hab jetzt jeden Tag Geburtstag. Weil diese anderen Tage sind doof! An denen ich nicht frage, oder nicht aufstehe, nicht sage, was ich mir wünsche, einfach neugierig bin, was passieren koennte.

Deswegen...

Ich bin Geburtstag!

Dienstag, 23. September 2014

Zauber der Endlichkeit

Ich saß gerade auf meinem Balkon. Herrlich in der Sonne und am Frühstücken. Und dann huschte ein leises Schmunzeln über meine Lippen. Es ist schon verrückt. Die zurückliegenden 10 Jahre hab ich ungefähr 3 Mal auf meinem Balkon gefrühstück. Es war grundsätzlich zu laut und dann auch noch die Abgase und überhaupt. Und jetzt, seit ungefähr 2 Wochen, zelebriere ich es fast täglich und mit einer kindischen Vorfreude auf den Moment, da ich hinaustrete an die Luft, mir meinen Stuhl in die Sonne rücke und mich genüsslich an Tee und Brot erlabe. So verrückt!

Und überhaupt erscheint mir meine Wohnung gerade wie das Paradies. Ich genieße den Raum, den sie mir gibt, und denke, wow, so viel, für mich ganz alleine. Ich genieße den Frieden und die Ruhe. Das "mich-entfalten-können", wie es mir gerade gefällt.

Und dann denke ich, wo es doch gerade so schön ist, wäre es da nicht schön, noch etwas hier wohnen zu können? Und sofort verdunkelt sich die Sonne und es ziehen Wolken auf. Ganz klar NEIN! Ich genieße es, weil es "endlich" ist. Es ist vergänglich. Noch eine Woche, dann ist es vorbei. Das macht den Zauber aus. Deshalb weiß ich es zu schätzen.

Ist es nicht absurd, dass wir etwas erst zu schätzen wissen, da wir wissen, dass es ein Ende hat?

Jetzt macht der Satz tatsächlich Sinn: Lebe jeden Tag, als wenn es dein letzter wäre. Nicht, weil du morgen vielleicht keine Chance mehr dazu hast, sondern damit du ihn zu schätzen weißt. Du darfst diesen Tag leben! 

Diese Erkenntnis hat mich gestern begleitet, nachdem ich einen Post von Robert Betz gelesen hatte. Du DARFST leben. Es ist dir geschenkt, hier zu sein. Du musst nicht, du darfst. Welch ein Unterschied! Und was für eine Aufforderung zur Gestaltung und Erinnerung an die Freiwilligkeit. Überall, wo das Wort "müssen" auftaucht entscheidet dann wohl jemand anderes als wir selbst...

In diesem Sinne: Ja, das Leben ist endlich und du darfst es gestalten!

Samstag, 20. September 2014

Frühstück mit Stuhlbein

Heute Morgen saß ich zum Frühstück auf meinem Balkon. Das an sich ist schon ungewöhnlich, da mein Balkon zur 6-spurigen Straße liegt. Nachdem ich heute Morgen aber schon getantzt hatte, war mir nach Luft, Sonne und Raum. Also draußen. Ich saß da also, trank mein Ingwerwasser und schrieb. Ich schrieb meinen fast all morgendlichen "Guten Morgen kleine Welt" Text. Einfach ein Einfangen meiner morgendlichen Gedanken.
Heute kreisten sie um Energie, beeinflusst durch mein Tanzen, nachdem ich mich herrlich bewusst und zentriert fühlte.Und so schrieb ich und schrieb und ein Gedanke folgte dem nächsten. Unterhaltsame Frühstückskost...

In einer kurzen Denkerpause heftete sich mein Blick an den zweiten Stuhl auf meinem Balkon. Etwas schmuddelig stand er mir schräg gegenüber. Und mir kam die Frage: Wenn doch alles Schwingung ist, und es nichts Festes gibt, keine Materie in dem Sinne, sondern nur Raum und Energie, wie kann es dann sein, dass ich auf diesem Stuhl sitzen kann und nicht hindurch falle? Und dann kam mein persönlicher Erleuchtungsmoment.
Weil das "Material", also die Energie, aus dem der Stuhl bestand, so verarbeitet wurde, dass eine feste Verbindung daraus entstand. Und diese Verbindung trug mich.

Das Zauberwort war Verbindung.

Der Stuhl schwingt, so wie Energie das tut, und doch ist etwas anders. Seine Energie ist verbunden. Und damit kommt er in seine Funktion. Die Funktion eines Stuhls. Dir einen Platz zu bieten. Dafür muss er nichts weiter tun, als zu sein. In seinen Energien verbunden zu sein. Dann ist alles am richtigen Platz. Sitzfläche, Armlehnen, Beine, Rückenlehne. Erfolg auf ganzer Linie. So einfach.

So weit, so gut. Was ist denn, wenn ihm ein Bein abbricht? Kommt ja mal vor, wenn man nicht aufpasst. Dann kann keiner mehr auf ihm Platz nehmen. Funktion verloren. Keine Verbindung, keine Funktion. Für keines der Einzelteile.

 Tragisch und zugleich natürlich. Das ist Physik.

Und bei wem es jetzt klingelt... Macht die Tür ruhig auf. Wer weiß, wer kommt. Wie gesagt, aus der Verbindung kommt die Funktion. Und dann immer gut beschützen!

Mittwoch, 10. September 2014

Frieden einer Sterbenden

Ich trage den Frieden einer Sterbenden in mir. Es hat nichts mehr Bedeutung...

 ...


..und gleichzeitig alles.

 1998 hab ich in mein Tagebuch folgenden Spruch geschrieben:

"Wenn du das Gefühl hast, du könntest sterben, dann bist du bereit zu leben."

Ich war gerade 18 Jahre und hatte noch keine Ahnung von Coaching oder Ähnlichem. Ich hab nicht mal wirklich verstanden, was ich dort geschrieben habe. Aber das kam öfter vor. Sätze oder Texte, die zu mir kamen, ohne, dass ich sie verstanden hätte.

Sie fielen mir einfach so aus dem Kopf. Oder flossen mir aus den Fingern.Und dann standen sie staunend in meinem Buch.

Aber zurück zum Sterben und zum Leben.

Ich merke, ich habe keine Angst mehr. Keine Angst mehr vorm Leben und keine Angst mehr vor dem, was kommen könnte. Ich hab nicht mal Angst davor zu Sterben. Irgendwie geht das ja auch gar nicht. Was ist das schon?

Ich glaube auch, dass für viele Menschen das Ende des Lebens anders definiert ist. Für die einen ist das Leben zu Ende, wenn sie ihr Haus verlieren, wenn sie keinen Job mehr haben, wenn sie ihren Partner verlieren, kein Geld mehr haben. Dann ist ihr Leben vorbei. Dann sind sie lebendig tot.

Ganz schön schade.

Vor lauter Angst zu sterben, gar nicht anzufangen zu leben...

Auch schade...

Die Angst etwas zu verlieren hindert uns, das Leben voll in Besitz zu nehmen.

Und dann ist da noch die Angst, etwas falsch zu machen. Leider befinden wir uns nur allzu oft in einem Zustand von "irgendetwas müsste anders sein"

Wenn man das sein lässt, dann kommt der Frieden. Dann stirbt der Zweifel, dann stirbt die Angst, dann stirbt das EGO, dann stirbt das Alte-Ich...

Das alte Leben stirbt und die Welt wird umarmenswert. Dann gibt es nur noch pure Liebe. Und so bin ich im Sterben getragen von einer tiefen Liebe für alles Kleine und Große. Danke, für dieses Erleben! Jetzt kann das Leben beginnen!

Sonntag, 27. Juli 2014

Vertrauen ist gut...

... und kontrollieren können wir eh nichts.

Ich habe an meinem linken Knie eine Ader, die sich wie eine Perlenkette vom Oberschenkel zum Unterschenkel zieht. Sieht aus, als hätte ich mir etwas unter die Haut transplantieren lassen.

Als ich letztens in der Schweiz an einem Bachlauf saß und über das Thema Vertrauen nachdachte, fiel mein Blick auf sie. Ich dachte, eigentlich ist es mit dem Vertrauen, genau wie mit meiner Perlenkette. Mal ist es mehr und mal ist es weniger. Aber eigentlich ist es immer da. Sonst könnten wir nicht leben. Oder nur in Angst.

Ich erinnere noch unsere Fahrt nach Frankreich. Ich hatte plötzlich das Gefühl, ich möchte mal nach Südfrankreich. Keine Ahnung warum. Also fuhren wir spontan, mit einer Matratze im Kofferraum nach Südfrankreich. Bei gefühlten 40° C im Schatten und ohne Klimaanlage.

Ich muss dazu sagen, ich war vorher noch nie in den Bergen gewesen. So als Nordlicht hatte sich die Gelegenheit bis dato noch nicht ergeben.

Ich glaube, ich war eingeschlafen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass mich dieses Bild so plötzlich überkam. Als ich die Augen öffnete, waren wir auf dieser Straße, links der Hang und rechts die Felswand. Nur diese eine Straße. Mich beschlich ein ungutes Gefühl. Das gefiel mir gar nicht. Was war denn, wenn ich hier gar nicht sein wollte? Wenn ich einen anderen Weg nehmen wollte?

Mir stockte der Atem.

Wir machten Rast. Die Kühlbox wurde ausgepackt, alles auf dem Tisch drapiert, Obst für das Müsli geschnippelt, doch mein Blick klebte nur auf der Tischplatte. Ich konnte meinen Blick keinen Zentimeter heben. Ich hatte das Gefühl, sonst würde ich ohnmächtig. Nach zwei Minuten bin ich in den Kofferraum geklettert und hab mir die Decke über den Kopf gezogen. Hier wollte ich nicht sein. Das Dumme war nur, ich hatte keine Wahl. Nichts für mich. Mein einziger Kommentar als Entgegnung auf den fragenden Blick meines Partners: "Bring mich hier raus!"

Er schmiss alle Sachen zusammen und in den Kofferraum, legte den Vorwärtsgang ein und bretterte mit mir durch die Serpentinen, bis das Land wieder flacher wurde. Ich konnte wieder atmen, mein Puls verlangsamte sich, mir war nicht mehr schlecht und ich bekam etwas zu essen.

Ich dachte, es sei überstanden. Doch, wie so oft im Leben, kommt es anders, als man denkt. Die wirklichen Berge, Serpentinen und Höhen kamen noch. Ach ja, und der Canyon. Mir zog sich wieder alles zu. Ich kämpfte gegen die Panik an. Ich drückte sie runter und versuchte Herr der Lage zu werden. Nur irgendwann verließen mich die Kräfte.

Beim Blick aus dem Fenster fragte ich mich, wovor ich eigentlich Angst hatte. Oder warum. Plötzlich schoss mir ein Gedanke in den Kopf. Ich hatte kein Vertrauen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich die Situation nicht kontrollierte, dann ging sie schief. Dann nähme ich Schaden. Ich hielt tatsächlich an diesem irrsinnigen Glauben fest, ich könnte irgendeinen Einfluss nehmen. Ich wollte diese Klinke partout nicht aus der Hand geben. Ich wollte entscheiden, wie es zu laufen hat.

Tja, kontrollieren Sie mal einen Berg. Oder das Leben. Ziemlich aussichtsloser Versuch, würde ich sagen...

Ich fing ein Zwiegespräch mit dem lieben Gott an. Obwohl, es war eher ein Monolog. Und ich bin nun wahrlich kein kirchentreuer Mensch. Aber wie das dann so ist in Ausnahmesituationen... Ich sagte: "Lieber Gott, ich gebe auf. Wenn das hier mein letzter Tag sein soll, dann ist das so. Ich gebe mich in deine Hände."

Ich atmete tief durch und plötzlich wurde es ganz ruhig in mir. Ich gab mich dem Geschehen hin und vertraute. Ich wurde neugierig, was passieren würde. Was folgte, war Frieden.

Ich sah zum ersten Mal die Berge.

Samstag, 26. Juli 2014

Maske fällt

Ich war auf Tour. 3 Wochen ohne Plan. Ich wollte mich mal ins Leben stürzen und sehen, was dabei herauskommt.

Es ist spannend, wenn man keinen Plan hat. Wenn man sich jeden Tag neu überraschen lässt. Wenn man jeden Tag neugierig ist, was passieren will.

Naja, anfangs hatte ich insgeheim doch noch einen Plan. Ich hatte einiges vor. Und einiges davon ist auch passiert. Es gab eine Hairparty. Die erste via Skype mit BeverlyD aus Houston Texas. Und das bei Katja im beschaulichen Städtchen Wald in der Nähe von Zürich. Und es gab einen Entspannungsabend mit dem wundervollen Elephantwalk und mit der noch wundervolleren Kathleen. Auch in der Nähe von Zürich.

Und dann ist nur noch passiert. Das Spannende war, als ich losgelassen und aufgehört habe zu kontrollieren, da kam all das unterdrückte Zeug hoch. Das konnte ich mir dann in aller Ruhe ansehen und anerkennend bemerken, was mich da die ganze Zeit begleitet und manchmal auch geärgert hatte. Muster, Konzepte, Ideen, Irrglauben, all so unnützes Zeug.
Wenn man nur so schaut, ganz ohne Bewertung, kann es auch passieren, dass man plötzlich klar sieht, dass auch die Verbindung zu einem bestimmten Menschen einem nicht gut getan hat. Vielleicht auch nur die Art und Weise der Verbindung. Dann schließt man diese Tür für eine Weile. Den Schlüssel muss man ja nicht gleich weg werfen.

Wenn man einfach mal so sein darf, wie man ist, in jedem Augenblick, mit allem, was gerade hochkommt, dann wird es echt. Dann fällt die Maske und das Wahre kommt zum Vorschein. Dann braucht es kein Verstecken mehr, dann kann man sich in seiner Ganzheit zeigen.

Und wenn man schließlich (wieder) weiß, wer man ist, dann passieren manchmal ganz andere Dinge, als man vorher denken konnte.

Plötzlich stand ich mit dem "Shoe-Be-Du"- Buch von Kathleen im Navyboot-Shop und habe es dem freundlichen Verkäufer verkauft.
Plötzlich lerne ich den Konditionstrainer des Schweizer Ski Nationalteams kennen und massiere ihn.
Plötzlich lerne ich in einem Restaurant einen Mann vom Nebentisch kennen, der in Budapest lebt und tausche meine Karte mit ihm. Budapest ist meine Stadt.

Nur der Gedanke daran zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich liebe diese Stadt!

Es gehen ungeahnte Türen auf. 

Und dann ist Frühling. Neubeginn. Mit Bauchkribbeln und allem.

Das Faszinierende ist noch, dass mich auf der letzten Etappe meiner Rekreation ein Walnussbaum begleitet hat. Jeden Tag hab ich ihn besucht und bewundert. In seinem Schatten gesessen und an seinem Stamm lehnend ins Tal geschaut. Meine Gedanken und zukünftigen Pläne unter seiner Blätterkrone entfaltet. Bei meiner späteren Recherche fand ich heraus, dass der Walnussbaum genau für den Neuanfang steht. Passt.

Ich bin nun also wieder da. Oder wieder hier, in meinem Revier...

Auf jeden Fall stehe ich vor einem Neubeginn. Und so neu ist er eigentlich gar nicht.
Im Grunde kehre ich nur zu meinen Wurzeln zurück. Zum Körper des Menschen.
Ich liebe es, ihm Wohlgefühl zu bereiten. Zu spüren, was er braucht. Ihm zu geben, was er braucht.

Ich sitze manchmal neben Menschen und was mir ihr Körper erzählt, lässt meine Hände kaum mehr still halten. Ihre Muskeln schreien mich förmlich an. Und dann die erstaunte Frage:

"Wie findest du genau die Punkte, die so weh tun?"

Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, ich liebe es zu tun. Das geht so weit, dass ich manchmal nicht weiß, wer nach einer Massage glücklicher ist. Mein Kunde oder ich...

Verklärte Blicke, Leichtigkeitsgefühl, tiefes Seufzen sind nur einige Anzeichen meiner Massage. Das Wiederfinden eines lang vermissten Körpergefühls ein anderes. Oder man löst sich auf, verliert Raum und Zeit, Kopf und Alltagsrauschen und findet sich in genussvollem Tanz wieder. Am Ende die Frage: "Wo war ich?"

All das kann passieren. Und das ist, was ich geben möchte.

....

Tja, und wie das so ist im Frühling, steht man da am Anfang des Zyklus, noch ohne Früchte, die man ernten kann.

Das heißt, das Ergebnis meiner Tour ist, dass ich noch 15 € in der Tasche habe und dann bin ich blank. Wenn es da draußen also jemanden gibt, der eine Massage bei mir buchen möchte, dass ich meine Miete zahlen kann, so würde ich mich sehr freuen. Ich wäre ihm sogar sehr dankbar!

Ich möchte es gern schaffen. Schließlich fließt doch wildes Blut in meinen Adern.

Einzelsessions oder Workshops
sandra.jantzen@gmail.com
0163 - 30 840 12





Freitag, 27. Juni 2014

Holzauge sei wachsam!

Kennen Sie den Film "Blindside"? Mit Sandra Bullock und der Geschichte um Football und einen Jungen, dessen größte Stärke das Beschützen ist. Als er ins Football Team aufgenommen wird, nimmt er die Position des Tackle ein. Seine Aufgabe ist es, die blinde Seite seines Quaterbacks zu schützen. Auf dieser Seite kann der Quaterback die Angriffe der gegnerischen Mannschaft nicht sehen. Der Tackle übernimmt das sehen und beschützen. Der Junge ist also an perfekter Position für seine Begabung.

Je höher die Liga ist, in der gespielt wird, umso mehr Disziplin braucht es, umso stärker muss das Team auf einander eingespielt sein. Sich vertrauen und auf einander verlassen können. Der kleinste Fehler, die kleinste Unaufmerksamkeit, kann den Quaterback förmlich zerreißen. Und damit das Team und schließlich das Spiel. Für den Erfolg braucht es das 100%ige Commitment von jedem Einzelnen für Spiel und Team.

„In jedem Kampf gewinnt nur der, der für ein Stückchen Erde sein Leben einsetzt. [...] Ich kann nur sagen, seht den Mann neben euch an, seht in seine Augen, und ich glaube, dann werdet ihr jemanden sehen, der genau so denkt wie ihr. Ihr werdet einen Mann sehen, der bereit ist, sich selbst für das Team zu opfern. Weil er genau weiß, wenn es darauf ankommt, dann tust du das selbe für ihn. Das ist ein Team [...]“ (Al Pacino, An jedem verdammten Sonntag)

Einer kann ohne den anderen nicht bestehen. Genau wie im Business.

Die Verbindung von Quaterback und Tackle zum Business ist vielleicht nicht sofort ersichtlich. Und doch gelten im Business die gleichen Regeln.

In jedem Unternehmen gibt es jemanden der führt. Eine oft attackierte Position. Wie die des Quaterbacks. Die Person entscheidet über den nächsten Spielzug, was als nächstes gemacht wird. Welches Projekt umgesetzt, welche Mitarbeiter auf welchen Posten gesetzt werden. Die Position bedeutet eine Menge Verantwortung und Druck. Die Entscheidungen müssen durchgesetzt, vertreten und meist verteidigt werden.

Nun laufen in Firmen die Gegner leider nicht so hübsch gekennzeichnet in anderen Trikots durch die Gänge. Sie sind für die meisten sogar unsichtbar. Es braucht folglich einen besonders gut sehenden Tackle. Jemanden, der auch das Unsichtbare wahrnehmen kann. Einen Radar. Eine naturgegebene Fähigkeit der Frau. Frauen sehen Dinge, die Männer nicht wahrnehmen können.
Dafür sind Männer dafür geschaffen, in die Schlacht zu ziehen. (Der Leser möge die plakative Darstellung von Mann und Frau entschuldigen.)

Kommen beiden Fähigkeiten zusammen, wird es magisch, Dann entsteht eine (fast) unschlagbare Kombination. Die Frau sieht die Gefahr, warnt und der Mann führt aus.

Diesen Partner zu finden, um auf diesem Niveau spielen zu können, ist eine echte Herausforderung. Es braucht jede Menge Geduld und Spucke. Jede Menge testen, testen, testen. Bis klar ist, wer man für einander ist. Sich sehend vertraut. Man sieht, dass man das gleiche Ziel hat, Rücken an Rücken steht. Und ganz wichtig, Menschen und damit Geld bewegen kann.

Den Partner zu finden ist schon schwer, das Team zu schützen noch viel mehr. Man glaubt gar nicht, wo überall die Gefahr lauert. Meist noch versteckt hinter einem Lächeln, oder einem wohlwollenden Angebot. Sie ziehen dich geschickt in ihre Geschicke. Und ehe man es sich versieht, hat man den Bock zum Gärtner gemacht. Es muss nicht mal bewusst passieren, dass Menschen die Regie übernehmen. Vielleicht liegt Dominanz in ihrer Natur und sie sind es gewohnt, die Fäden in der Hand zu halten. Und manchmal reicht es schon, dass Mann und Frau sich gut verstehen. Das ist Grund genug, die Verbindung zu attackieren.Dann wird mit Meinungen vergiftet.

Was auch immer der Grund ist, auf jeden Fall heißt es: „Holzauge sei wachsam“!
Teamspiel ist eine hohe Kunst. Wenn Störungen auftreten, woher weiß man dann, was tatsächlich ist? Worauf bezieht man sich? Woran gleicht man den Ist-Zustand ab? Bezieht man sich auf die Störungen oder auf die Basis? Darauf, dass man weiß, wer man für einander ist?

Und was braucht es dann?

Es braucht eine hohe Disziplin im Umgang miteinander. In jeder Situation. Und ein klares Beobachten, Unterscheiden und Anerkennen. Was funktioniert und was funktioniert nicht.

Und manchmal, wenn das Holzauge nicht wachsam genug war, dann kommt der Sturm. Es wirbelt alles durcheinander und keiner sieht mehr klar. Dann bleibt einem nur das Abwarten, Tee trinken und Beobachten. Bis der Sturm vorüber ist und man sieht, was Bestand hat. Das Schöne ist, jeder Sturm macht Platz für Neues. Und besonders starke Stürme machen besonders viel Platz, für besonders viel Neues.

Es ist also immer alles gut, so wie es ist.

Samstag, 5. April 2014

Leben passiert

Ich möchte gerade einfach teilen, was in meinem Leben passiert.

Ich habe mir ein Spiel kreiert, dass ungefähr 5 Nummern zu groß ist. Oder war? Ich weiß es noch nicht. Es ist auf jeden Fall so spannend, was dadurch in meinem Leben bisher schon passiert ist und ich bin gespannt, was noch passieren wird.

Es fließt so vieles in einander, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Es fing eigentlich damit an, dass ich angefangen habe, den Instruktionen meines Coaches zu folgen. Das heißt, ich mache, was er mir sagt. Nun kann man sich als Außenstehender fragen, wie kann man sich denn so einem Menschen ausliefern. Die Frage ist berechtigt. Und die Anwort ist ganz einfach. Dein Coach ist der Mensch, der mit größter Liebe, rigorosem Mitgefühl und gnadenloser Klarheit für deine Wünsche und Ziele eintsteht. Der deine Größe sieht und an deiner Seite deinem Licht folgt. Ich liefere mich also nur meinem eigenen Herzen aus. Mein Coach wird nur zum Übersetzer. Oder gern auch Spiegel genannt. Er sagt mir also nicht im eigentlichen Sinne, was ich tun muss, sondern er sagt mir, was mein Herz mir sagt, was ich tun muss. Und das sind oftmals Dinge, die ich nicht hätte denken können. Und was man nicht denken kann, kann man nicht tun. Also muss das Denken manchmal jemand anderes für einen übernehmen. Dann passiert Neues.

Ich wünsche mir Verbindung. Also sagt mein Coach, such dir ein Team. Finde die Spieler, die zu dir passen. Lade ein. Und ich kreiere den PowerPlayDay. Ich lade Frauen ein, mit mir gemeinsam an einem wunderschönen Ort aus der Verbindung heraus zu verkaufen, sich gegenseitig zu unterstützen und natürlich sich wohlzufühlen. Ich renne offene Türen ein und alle Beteiligten sind glücklich!

Ich liebe es zu tanzen und neue Leute zu treffen. Also sagt mein Coach, geh tanzen. Genau jetzt! Und ich gehe und treffe zufällig einen Mann wieder, den ich kurz vorher kennengelernt hatte, von dem ich aber keine Daten hatte. Er ist neugierig, mehr über meine Arbeit zu erfahren. Ich erzähle ihm von meinem Leben. Und am Ende ist er lebendiger und strahlt.

Ich wünsche mir ein Beitrag für andere zu sein, indem ich teile, was ich sehe. Und mein Coach sagt, nimm ein Video auf und teile deine Geschichte. Ich mache einen Film, erstelle einen Kanal und erzähle, was ich gesehen habe. Und am anderen Ende der Welt inspiriert mein erstes englisches Video einen Kanadier nach einem 3/4 Jahr "darüber nachdenken" in Aktion zu gehen und selbst seine Geschichte per Video und Blog zu teilen. Den Ausschlag hat gegeben, dass mein Video nicht perfekt war. Mein Englisch ist weit enfernt von perfekt. Es ist sogar ziemliches Kauderwelsch. Aber ich hatte Spaß. Ich hatte Spaß damit, es einfach zu tun.

Jedes Mal, wenn ich den Instruktionen meines Coaches, also meinem Herzen folge, passiert ein Wunder. Ich tue etwas, das mich inspiriert, und das bewegt plötzlich andere. Dadurch, dass ich etwas tue, bekommen andere plötzlich, was sie sich wünschen.

Und da ist noch mehr. In letzter Zeit stelle ich auch immer wieder fest, sobald mir jemand seinen Wunsch erzählt, trage ich den mit mir. Und meist schon wenige Tage später fällt mir jemand vor die Füße, der weiterhelfen kann. Das ist fantastisch!

So rief mich eine Freundin an und fragte, ob ich jemanden kenne, der Stilberatung macht. Ich hatte keinen Plan. Zwei Tage später saß eine Frau bei mir für eine Preview auf der Couch und erzählt sie ist Anziehberaterin. Volltreffer! Alle Seiten glücklich!

Die nächste erzählt mir, sie ist auf der Suche nach einem Raum für ihr Angebot. Beim Buchen eines Raumes für mein Training erzählt mir der Herr, dass er gern jemanden zur Mitmiete in seiner Praxis hätte. Volltreffer! Alle Seiten glücklich!

Aber zurück zum Spiel! Es ist wirklich groß. Und eigentlich habe ich mich damit übernommen. Ich möchte nach Ibiza fliegen und ein Training mitmachen, um noch mal Input für mein Business zu bekommen. Ich hatte den Flyer gelesen und wusste, da muss ich hin. Und mein Coach sagt, einfachster Weg ist, du machst dir die Hintertür zu. Also habe ich mir einen Flug gebucht. Noch keine Ahnung, wo das Geld für all das herkommen sollte.

Seitdem bin ich wach. Es treibt mich so an, dass ich Dinge tue, die ich vorher nicht getan hätte. Ich habe keine Zeit zu Denken. Zumindest meistens nicht. Falls doch eine Minute frei ist, kommen manchmal Zweifel. Die wandeln sich dann auch gern mal in Angst. Angst, es nicht zu schaffen. Angst, am Ende ohne Geld dazustehen. Was dann hilft? Weiter machen. Einfach weiter machen. Immer weiter machen, andere zu beschenken.

Ich hab begriffen, ich kann mich selbst nicht retten. Ich kann aber vielleicht andere retten. Ihnen zuminest ein Beitrag sein. Das Leben etwas leichter machen. Hören, was sie brauchen und damit verbinden. Sie bestärken, das zu tun, was sie sich wünschen. Ich kann sie einladen in ein unglaublich aufregendes Leben.

Und dann passiert das Wunder. Plötzlich kommt die Hilfe, die ich brauche, von unerwarteter anderer Seite zu mir.

Wie, erzähl ich dann beim nächsten Mal... :-)













Sonntag, 9. März 2014

My Mission

Surprise, surprise! I have a YouTube-Channel now! What an excitement! And it happend because I just followed the instructions of my coach. That easy it could be to get things done. Don´t think, just do it! And that I am now writing in English is based on the fact, that Robert told any of his clients about my project " How to make a film and get a YouTube-Channel just in a few minutes" and that they are from all over the world. My first video was in German of course. And then a Canadian client commented on my film: Great story but can you do it in English? Hm... next challange. It was not enough to go in front of the camera and make a film, what is really challenging for me, no, the next step was to do it English. Hallelujah! I cannot believe that I really did it. I always had the grade 4 in English... 1 is good and 6 is bad. And the film isn´t perfect. It is a mix of English and German and hands and feet and mood expressions. But the most important thing was, I had a lot of fun doing it!

Thank you coach for bringing me into action and challenging me. You are at my side with your deep commitment for my success. You always see my greatness and doesn´t believe my story which I  have about me. It is more that you show me how to write a new story. And that designs a completely new way of life. A big adventure in which I don´t know what will happen next. I don´t know the destination. But I know I have to do other things to get other results. I am curios about what kind of results that will be. 

What would you like to do? Although you think you cannot do it... Remember, don´t think, just do it! For your fun only!

And here is My Mission.


Montag, 24. Februar 2014

Der Zauber des Aufbruchs

Ich habe gerade den Film "Miracle" gesehen. Der Film um die Olympischen Winterspiele 1980 als die USA vollkommen unerwartet die UdSSR schlugen. Diese Übermacht des Eishockeys, geschlagen von einem Team aus 20 jungen entschlossenen Männern, die innerhalb kürzester Zeit zu einem Team zusammenfanden. Und was noch viel wichtiger war, sie fanden den Glauben an sich und ihr Können. Die Möglichkeit, dass sie es schaffen konnten. Und dieser Glaube brach ein festgefrorenes System auf, in dem alle die UdSSR als unbesiegbare Übermacht sahen.

In der Szene vor dem alles entscheidenen Spiel, sagt der Coach zu seiner Frau, dass es zwar hoffnungslos aussähe, aber es ihm auch in erster Linie darum, dass diese 20 jungen Männer in 20 Jahren sagen können, dass sie ihr Bestes gegeben haben.
Diese 20 jungen Männer, mit all den unterschiedlichen Hintergründen, die alles hinten an stellten, um sich diesem Spiel hinzugeben. Die mit ihrem Spiel einer angeschlagenen Nation wieder Hoffnung gaben. Die mit ihrer Spielfreude und ihrem Glauben, diesen in die Welt trugen. Eine Welt von Möglichkeiten schufen und zum Licht am Ende des Tunnels wurden. Es ging nicht mehr nur um Eishockey und 20 Männer, die sich einen Traum erfüllten, die taten, wofür sie geboren waren. Es ging um weitaus mehr.

Sie hatten das Unmögliche geschafft.

Und im Rückblick gab es nie wieder einen vergleichbaren Moment für das Team.

Ich musste dann an mein Business denken. Ich bin im Aufbau und ich weiß, dass ich oft denke: Hätte ich es doch bloß schon geschafft, oder was wäre es schön, wenn..."

Jetzt denke ich, so aufregend wie jetzt wird es wahrscheinlich nie wieder. Die Phase des Aufbruchs und des Aufbaus ist doch die intensivste. Es ist alles neu, man weiß nicht, wo es hingehen wird, was als nächstes passiert. Das ist der Wahnsinn! Es ist alles in Bewegung und dann rührt sich wieder nichts. Es ist purer Nervenkitzel. Was kommt als nächstes, was braucht es jetzt.

Wenn man es geschafft hat, ist es eigentlich vorbei. All die Aufregung und der Zauber des Aufbruchs.

Es ist also tatsächlich der Weg das Ziel. Es geht gar nicht darum irgendwann ein Ziel zu erreichen. Es geht darum, es einfach zu tun, sich jeden Tag aufs Neue der Vernichtung und dem Neubeginn auszuliefern. Sich dem Spiel hinzugeben und alles hinten anzustellen. Weil man an etwas glaubt. An sich und sein Können. Und daran, dass man einen Unterschied machen kann. Für etwas Größeres.

Ich bewundere jeden, der sich auf diesen Weg begibt. Sich der Ungewissheit aussetzt und dem Abenteuer Unternehmertum hingibt. Der in all dem Nebel die Möglichkeit sieht, dass er einfach überall hingehen kann.

Ich habe mein Spiel gefunden. Ich habe keine Ahnung, wo es mich hinführen wird. Ich weiß, es geht nicht um mich. Ich weiß nur, dass ich es liebe und dass ich dafür alles gebe. Für das große Ganze. Und es ist egal, ob ich siege oder erliege, so lange ich weiß, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe.

Und so genieße ich den Zauber des Aufbruchs in all seiner Aufregung und Unvollkommenheit!



Mittwoch, 12. Februar 2014

Wildes Blut

Lieber Opa,
danke für das wilde Blut! Heute wärest du 80 Jahre alt geworden. Allerdings hast du schon vor 4 Jahren beschlossen, dass deine Zeit auf Erden um ist und hast dein Herz einfach stehen lassen. Bei einer deiner liebsten Beschäftigungen. Dem Kuchen essen. Ganz still und heimlich. So wie dein Leben, so war dein Tod. Immer für eine Überraschung gut. Meist aus der Stille und von "so um die Ecke" kam deine Botschaft. Immer mit diesem Schalk im Nacken und dem Blitzen in den Augen.

Du hattest Parkinson. Und auch wenn deine Krankheit dich gebeugt hat, bliebst du immer aufrecht. Selbst dein Humor fiel dir nicht aus der Tasche. Auf den hast du aufgepasst und ihn im richtigen Moment verteilt.

Ich weiß noch euren Umzugstag. Es sollte in ein barrierefreies Haus gehen. Das mit dem Gehen war nur so eine Sache. Deine Beine waren anderer Meinung. Und so standen wir fast eine Stunde oben am Treppenabsatz vor eurer alten Wohnung. Schließlich ließen sie sich doch erweichen und trugen dich mit Müh und Not ins Auto. Kaum das wir alle im Auto saßen sagtest du zu deiner Tochter, meiner Mutter: "Mien Deern, dann guck mal, dass du einen Parkplatz unter ´ner Laterne findest, dass ich heute Nacht wenigstens etwas lesen kann." Es blieb kein Augen trocken. Vor Lachen und Berührung. Das hat mich tief beeindruckt. Dieses wilde Herz gefangen in einem immer regloser werdenden Körper. Das nicht klein beigab, sondern immer heiter weiter schlug, Das mit jedem Puls das Lachen und die Freude teilte. Voller Liebe und Wertschätzung. Nie ein böses Wort. Stets voller Leichtigkeit.
So kenn ich dich. Mit so vielen Flausen im Kopf, dass ich mich wunderte, dass sie nicht zu den Ohren heraus kamen. Deinen Kindern erzähltest du, dass du Rollschuhweltmeister in Brasilien gewesen wärest. Du wärest mit Rollschuhen aus einem Flugzeug abgesprungen und bis ins Ziel gerollt und an der Elbe hättest du eine Villa für deine Pudel, denen du einmal im Monat deine alten Sachen zum auftragen bringen würdest. Lachen war dein Leben. Still und bebend.

Im Nachhinein hatte ich das Gefühl, als hättest du aus einem stillen Wissen heraus dein Leben vorgeholt. In deiner Jugend all die Wildheit gelebt, die später nicht mehr möglich war. Du hast nicht nur bunte Geschichten erzäht, du warst auch jüngster Motorrad-Rennfahrer, der Meisterschaften gewann und Unternehmer.

Und dieses Blut fließt in meinen Adern. Es beginnt zu brodeln, sobald ich auf Menschen treffe, die ähnlich ticken. Die Nichts scheuen und die Freiheit und das Abenteuer lieben, wie nichts Zweites. Dann wacht es auf und bringt mich zum Vibrieren. Ich kann gar nichts dafür. Ich weiß nur, wenn ich es lebe, befreit es nicht nur mich. Es weckt das wilde Blut auch in anderen. Noch ist es zaghaft, aber es ist hungrig...

Danke, lieber Opa, für das Leben voller Wildheit! Jedes Schlagen meines Herzen ist ein Gruß an dich. An deine Liebe. Ich danke dir, dass ich so bin, wie ich bin.