Freitag, 7. November 2014

Ausgesprochen hilfreich

Ich hatte gestern Geburtstag. Juhu! Mein Ehrentag! Ja, ich zelebriere den noch immer mit kindlicher Freude. Ich hüpfe aus dem Bett und bin gespannt,was der Tag mir schenkt. Ah, obwohl, gestern hatte ich mir vorgenommen all das zu tun, worauf ich Lust hatte. Und eigentlich hab ich mir nur ganz viel gewünscht.

So kam gleich morgens der Gutschein für ein Stück Kuchen von Ikea. Also nichts wie zu Ikea. Aber vorher natürlich noch hübsch aufgerüscht mit rotem Lippenstift und los.
Ach ja, und ich hatte vorab meinem Mann von dem Gutschein erzählt und er war gerne bereit mir meinen Wunsch, diesen einzuloesen, zu erfüllen.
Es gab also morgens um 11 Uhr lecker schwedische Mandeltorte und Kaffee! Mjammi. Die mussten das Stück Torte extra für mich holen, weil die das Kuchenbüffet noch gar nicht aufgebaut hatten. Aber das war mir ja egal. Ich hatte schließlich Geburtstag! An jedem anderen Tag hätte ich nicht mal nachgefragt.

Das Geschäft durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen, also als nächste Station in das bezaubernde Café ARTig und den Wunsch geäußert, dass wir dort gern einen Verkoestigungsabend mit unserem fantastischen Fleisch machen würden. Die Besitzerin war ganz angetan. So sehr, dass ihr bei der Beschreibung des Menüs das Wasser im Mund... aus dem Mund... naja, wie auch immer... Lecker halt! Am 2. Advent dann also mit vollem Genuss.

Dann ein kurzer Zwischenstopp bei einem Freund in seinem Schmuckladen. Kleiner Kloenschnack beim Käffchen mit den neuesten Entwicklungen und dann die Eingebung. Irgendein Impuls ließ mich aufstehen und an die Vitrine mit der Ringauslage gehen. Dort gab es wirklich alle erdenklichen Ausführungen. So war das wohl bei Pfandleihern. Da gab es, was gebracht wurde.

Und dann entdeckte ich ihn. Den Ring, den ich mir ein paar Tage zuvor in meiner Phantasie zusammen gebastelt hatte.Verrückt. Aber genau so sollte er aussehen. Lang über den Finger gestreckt, Kupfer- oder Bronzefarben, nach dem Vorbild des Ringes einer Freundin.Und der hatte am Ende noch ein kleines Steinchen. Und da war er. Ich hab dann gar nicht weiter nachgedacht und mich nur umgedreht: "Mein Schatz!" frohlockte ich "Da ist mein Ring!" Beide Männer schauten auf. Die Vitrine wurde geoeffnet, der Ring passte und zu einem Suuupersupersonderpreis bekam mein Mann ihn verkauft, um ihn mir zu schenken. Juhu! An jedem anderen Tag wäre ich nicht mal, für einen Blick in die Vitrine, aufgestanden.

Und so ging es weiter. Ich bekam, was ich mir wünschte oder gewünscht hatte. Und was einfach unglaublich hilfreich ist, ist, wenn man seine Wünsche ausspricht. Das ist so wirkungsvoll, wie es simpel ist. Und vielleicht klingt es auch etwas lächerlich, aber ich kann mich an genügend Situationen in meinem Leben erinnern, wo ich auf den begnadeten Gedankenleser gehofft habe. Dieses von Gott vergessen zu erschaffende Überwesen, dass das Leben doch so viel erfüllter machen würde. Auf das, glaube ich, gerade wir Frauen immer noch viel zu viel hoffen und warten. Herzlich Willkommen Enttäuschung!

Aber dafür hat der liebe Gott wahrscheinlich die Sprache entwickelt, um genau diese Barriere zu überwinden. Die direkte Leitung von den ungeahnten Wunschtiefen des einen Kopfes in die aufnehmenden Hoerttiefen des anderen Kopfes. Und was ist es für eine Freude, wenn man bekommt, was man gerade noch gedacht, und dann ausgesprochen hat. Ploetzlich ist es da. Man hat es geschafft. Oder geschaffen. Geschoepft? Ja! Ja! Ja! Auf in die spirituelle Welt. Von mir selbst immer wieder mit stirnrunzeln bemerkt, aber so wahr. Ich bin nur froh, dass es alles Physik ist, weil damit kann ich etwas anfangen. Wir sind die Schaffer unseres Lebens. Mit unseren kleinen und großen Wünschen, die wir hegen und pflegen und schließlich mit Worten in die Welt bringen.

Hm... Ich bin nicht so Bibel fest, aber steht nicht schon dort geschrieben: "Am Anfang war das Wort."?

Heidewitzka, was sind wir beschenkt in diesem Leben!

Ich hab beschlossen, ich hab jetzt jeden Tag Geburtstag. Weil diese anderen Tage sind doof! An denen ich nicht frage, oder nicht aufstehe, nicht sage, was ich mir wünsche, einfach neugierig bin, was passieren koennte.

Deswegen...

Ich bin Geburtstag!

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